Schilderung des Leben und Wirken des Josef Seliger

Unser Mitglied Walter Eichler informiert mit seinem Text über das Leben und Wirken des Josef Seliger:

Josef Seliger ist in Schönborn bei Reichenberg geboren. Er war lange Krankenkassen-Funktionär und Fachmann für die Zusammenarbeit von Bürgern der gemischt nationalen Bewohner des Sudetenlandes.

Josef Seliger erkannte schon vor dem Ende des ersten Weltkrieges, dass die nationale Zusammenarbeit nur auf Basis und Grundlage der Gleichberechtigung der Tschechen und Deutschen sowie anderer Nationalitäten des Böhmischen Landes funktionieren kann. Er war Sozialdemokrat und hatte einen tschechischen Kollegen, der auf Seiten der tschechischen Sozialdemokratie aktiv war.

Josef Seliger bemühte sich mit anderen Sudetendeutschen darum, zu einer vernünftigen, gegenseitigen Regelung, der immer härter werdenden nationalen Forderungen zu kommen.

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Neusässer Ortsverein ehrt Bebo Wager

Der Neusässer Ortsverein der SPD ehrt Bebo Wager

Am 12. August 1943, vor 80 Jahren, wurde Bebo Wager in Stadelheim hingerichtet. Mitglieder des SPD – Ortsvereins Neusäß haben zusammen mit der SPD Augsburg und der AWO Schwaben und Augsburg 80 Jahre nach der Hinrichtung Bebo Wagers bei einer Gedenkfeier auf dem Augsburger Westfriedhof an den Widerstandskämpfer erinnert. Der 1905 geborene Wager war Eisendreher und Elektriker bei der MAN in Augsburg. Wager hatte 1933 mit Freunden aus der verbotenen Sozialdemokratischen Partei eine Widerstandsgruppe gegründet, die sich später „Revolutionäre Sozialisten“ nannte. Wager war einer der führenden Mitglieder des sozialdemokratischen Widerstands in Schwaben, die sich über ganz Südbayern bis nach Österreich erstreckte. In dreizehn örtlichen Gruppen waren sie organisiert und standen mit der SPD – Führung im Prager Exil in Verbindung. Wager knüpfte auch Kontakte zu anderen organisierten Nazigegnern wie Augsburger katholischen Gruppierungen. Die Widerstandsgruppe wurde 1942 von der Gestapo enttarnt, Bebo Wager und zehn Mitglieder der Revolutionären Sozialisten wurden nach kurzen Prozessen hingerichtet.
Nach der Kranzniederlegung erinnerte Anna Rasehorn, Landtagskandidatin der SPD an das Leben Bebo Wagers. Bebo Wager hat sich aktiv gegen den Nationalsozialismus zur Wehr gesetzt und dies mit seinem Leben bezahlt. Anna Rasehorn machte deutlich, dass das Thema Rechtsradikalismus und Ausländerhetze heute sehr aktuell sei. Bebo Wager sei ein mahnendes Vorbild, sich aktiv gegen die menschenverachtende rechte Ideologie, gegen Rechtsextremismus, Islamhass und Antisemitismus einzubringen und einzusetzen. Abschließend las Anna Rasehorn aus dem Abschiedsbrief von Bebo Wager an seine Frau und seine drei Kinder: „… dass ich nicht als Verbrecher sterbe, brauche ich nicht zu sagen, dass ich nur Gutes erstrebte“. Anschließend begaben sich die Teilnehmer noch zum Gräberfeld, auf dem weitere Opfer des Nationalsozialismus, unter ihnen KZ - Opfer eines Transportes nach Burgau im März 1945 begraben sind.